China wieder attraktiv für Investments
China zeigt sich ziemlich robust, findet Angelo Corbetta, Head of Asia Equity bei Amundi. Investoren sollten nicht zu zögerlich sein.
Das chinesische Neujahrsfest brachte neue Hoffnungen im Handelsstreit mit den USA. Fortschritte bei den Verhandlungen zeichnen sich ab. Wir erwarten, dass eine Art bedingtes Abkommen erreicht wird. Die generelle Unsicherheit über die bilateralen Verhandlungen dürfte jedoch bestehen bleiben, zumal im Mittelpunkt der Diskussion strukturelle Fragen wie der Schutz des geistigen Eigentums, Subventionen und staatlich gelenkte Unternehmen stehen. Kurzfristig werden diese Themen wahrscheinlich nicht vollständig angegangen werden.
Wir glauben, dass China kein ernsthaftes Risiko für das globale Wachstum darstellt. Die mit der Transformation der Wirtschaft einhergehende Verlangsamung des Wachstums ist unter Kontrolle. Der Staat ist auf dem Weg, in der Wertschöpfungskette weiter nach oben zu kommen und neben Investitionen den inländischen Konsum zu fördern. Chinas politische Entscheidungsträger scheinen entschlossen zu sein, die Wirtschaft zu unterstützen, um eine problematische Entwicklung zu verhindern.
Was die Geldpolitik betrifft, so gibt es eine deutliche Lockerungstendenz und viel Spielraum für mögliche Leitzinssenkungen oder weitere Senkungen der Reserve Requirements Ratio, also der Regelung der Zentralbanken, wieviel Mindestreserven eine Bank nachweisen muss. Wir erwarten außerdem, dass es auch steuerpolitisch weitere unterstützende Maßnahmen geben wird.
Chinesische Aktien sind günstig zu haben
Diese makroökonomischen Entwicklungen scheinen sich aktuell im chinesischen Aktienmarkt nicht ausreichend widerzuspiegeln, was sich in recht günstigen Bewertungen zeigt. In Anbetracht der aktuellen Haltung der Fed und der besseren Stimmung in den Schwellenländern generell gehen wir davon aus, dass das erste Halbjahr 2019 gute Einstiegszeitpunkte für Investoren bieten könnte.
Aus unserer Sicht sind die Haupttreiber des Marktes derzeit die Währungsentwicklung und die Verhandlungen um den freien Handel, die sich wiederum auf die Währung auswirken. Der Aktienmarkt könnte von einem stabilen oder sogar stärkeren Yuan profitieren, den wir nach erfolgreichen Verhandlungen erwarten. So dürfte der Wechselkurs bis Ende 2019 sich etwa bei einem Kurs von 6,7 Yuan/USD halten, falls sich nicht viel verändert. Wenn die USA jedoch einen fundamentaleren Deal aushandeln, könnte der Yuan sich auf ein Niveau von 6,5 Yuan/USD zubewegen.
Unter den auf chinesische Aktien referenzierenden Indizes bevorzugen wir den Hang Seng China Enterprises Index HSCEI. Aufgrund seines höheren Engagements in Finanzwerte, die sich 2018 schlecht entwickelt haben, sieht dieser derzeit günstiger aus als der MSCI China. Auf fundamentaler Ebene könnten sich hohe Eigenkapitalrenditen und hohe Dividendenrenditen positiv auswirken. Bei der Aktienauswahl sind wir nach wie vor positiv gegenüber den am stärksten inländisch orientierten Unternehmen wie Internetfirmen, Öl, Pharmaindustrie, Verbrauchsgüter und Immobilien, wenn auch in den beiden letztgenannten Sektoren eine sehr selektive Betrachtung notwendig ist. Telekommunikation, Versorgungsunternehmen und den Automobilsektor sehen wir am wenigsten positiv.
Das Hauptrisiko auf kurze Sicht besteht in der anhaltenden Schwäche des Konjunkturzyklus in China. Die laufende Berichtssaison wird entscheidenden Aufschluss darüber geben, wie sich die Verlangsamung des Wachstums entwickelt. Die extrem hohe Verschuldung der chinesischen Wirtschaft und andere strukturelle Fragen stellen langfristige Herausforderungen dar. Kurzfristig sind wir eher skeptisch, mittel- bis langfristig aber konstruktiver, sofern China Strukturreformen und die Öffnung der Wirtschaft weiter vorantreibt, wie es bereits bisher der Fall war.
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Anette Baum
Senior Public Relations Manager
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