COVID-19: kurzer Schmerz, langfristige Chancen für europäische Gewerbeimmobilien
COVID-19: kurzer Schmerz, langfristige Chancen für europäische Gewerbeimmobilien
Munich, Germany, 29. Juni 2020
Pedro Antonio Arias, Global Head of Real & Alternative Assets bei Amundi, und sein Team haben sich vor dem Hintergrund der COVID-19 Krise mit den Auswirkungen auf den europäischen Gewerbeimmobilienmarkt beschäftigt.
Die Belastung aus der COVID-19-Krise für die Weltwirtschaft ist enorm und scheint nun doch tiefer zu gehen, als ursprünglich von den Finanzmärkten eingeschätzt. In diesem Kontext wird auch die Immobilienbranche aller Wahrscheinlichkeit nach kurzfristig betroffen sein. Aufgrund ihrer defensiven Eigenschaften, einschließlich ihrer Fähigkeit, die Volatilität zu reduzieren und die Portfolios zu diversifizieren, könnte sie sich jedoch längerfristig als widerstandsfähig erweisen.
Die Investoren sind sich des Mehrwerts von Immobilien bereits bewusst. Die Anlageklasse hat in den letzten zehn Jahren beeindruckende Erfolge erzielt. Die Immobilienmärkte sind stark gewachsen, begünstigt durch ein Niedrigzinsumfeld und die sich anschließende "Jagd nach Rendite" unter den Anlegern. Dieses Wachstum dürfte anhalten, wenn das Schlimmste der Covid-19-Krise vorüber ist, insbesondere da die Renditen von Staatsanleihen in den Industrieländern sogar noch niedriger tendieren werden.
In den letzten Jahren haben Investitionsströme die Immobilienmärkte in ganz Europa angekurbelt: Die Anlagemärkte haben sich als gesund erwiesen, und die Bewertungen haben von einem mangelnden Angebot profitiert, das die Renditen an den begehrtesten Standorten nach unten gedrückt hat. Was die Vermietungsmärkte betrifft, so wurden die Büromieten durch einen florierenden Arbeitsmarkt in ganz Europa unterstützt. Da die Weltwirtschaft in den kommenden Monaten unter den Folgen der Pandemie leiden wird, könnte es einen gewissen Aufwärtsdruck auf die Renditen geben, insbesondere für Immobiliensegmente und Standorte, die als weniger widerstandsfähig gelten.
Geht man also von einer Fortsetzung der Entwicklung der letzten Jahre aus, dürften die defensiven Eigenschaften von Immobilien und ihre bekannten Vorteile für Investoren auf längere Sicht eine gewisse Immunisierung gegen die Krise bieten.
Die Dynamik von Immobilien wird durch massive gesellschaftliche und demografische Veränderungen, einschließlich der zunehmenden Fokussierung auf den Klimawandel, angetrieben. Regelmäßige Mieteinnahmen, insbesondere bei Immobilien mit langfristigen Mietverträgen, sind für institutionelle Investoren attraktiv. Darüber hinaus haben die anhaltend niedrigen Zinssätze zu einem erheblichen Aufschlag gegenüber den meisten festverzinslichen Wertpapieren geführt. Sollte die aktuelle Krise zu einer höheren Inflation führen, könnten Immobilien eine gute Absicherung bieten, da die Mieten in den meisten Regionen und Untergruppen der Assetklasse indexiert sind.
Die Auswirkungen der COVID-19-Krise auf die Wirtschaft und die Finanzmärkte, aber auch auf den Immobiliensektor sind nach wie vor mit vielen Unsicherheiten behaftet. Einige aktuelle Trends könnten jedoch durch COVID-19 verstärkt werden. Was den Bürosektor betrifft, so gab es viele Kommentare aus der Branche darüber, wie der Lock down die Art und Weise, wie Menschen arbeiten, dramatisch verändern könnte – Smart Work ist hier das Stichwort. Gleiches könnte auch für den Einzelhandel und die Logistik gelten, mit der Zunahme von e-Commerce und der Bedeutung von Lieferketten und Standorten.
Schließlich sind wir davon überzeugt, dass ESG-Investitionen ein langfristiger Trend sind, der von Anlegern in Immobilienanlagen sehr geschätzt wird. Heutzutage ist der Umweltaspekt von ESG ein Muss, hier insbesondere die Integration von Messungen des CO2-Fußabdrucks bei Immobilien im Zuge der gestiegenen Aufmerksamkeit durch die Klimawandel-Diskussion.
Die Covid-19-Krise könnte aber auch eine wichtige Rolle dabei spielen, die Bedeutung der "S"-Säule für soziale Angelegenheiten bei ESG-Investitionen hervorzuheben, einschließlich neuer Formen von Arbeitsplätzen, die darauf abzielen, die Gesundheit der Mitarbeiter besser zu erhalten und Mitarbeiter besser zu vernetzen.
Gegenwärtig sind viele Entwicklungen im Gange. Es ist schwierig, genaue Vorhersagen zu treffen. In unsicheren Zeiten müssen Vermögensverwalter die Augen offen halten, um jede sich bietende Gelegenheit für interessante Investments zu ergreifen. Anleger sollten sich bei der Vorbereitung auf den neuen Zyklus an die Fundamentaldaten halten.
Immobilieninvestitionen verfügen über solide Grundlagen, um als Anleger alle Chancen zu nutzen, die sich aus den schnell wachsenden Trends in den Bereichen Büro, Einzelhandel, Logistik oder ESG ergeben.
Quelleninformationen und weitere Informationen finden Sie in dem aktuellen Insights Paper zum Thema im Amundi Research Center.
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Anette Baum
Senior Public Relations Manager
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Über Amundi
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