UK Fiscal Budget: main political, social and market implications

UK Fiscal Budget: main political, social and market implications

Munich, Germany,

Anna Rosenberg, Head of Geopolitics, hat mit ihren Kolleginnen und Kollegen vom Amundi Institute im aktuellen Research “UK Fiscal Budget: main political, social and market implications” den britischen Haushalt analysiert:

Drei Premierminister und vier Schatzkanzler in einem Jahr haben nicht wirklich geholfen, um die Märkte zu beruhigen, und so muss der neue Haushaltsplan ganz unterschiedliche Punkte erfüllen:

  • Die öffentlichen Finanzen verbessern
  • Das Vertrauen der Märkte zurückgewinnen
  • Der konservativen Regierung helfen, vor den nächsten Wahlen wieder etwas Boden gut zu machen.

Die aktuelle Situation ist eine große Herausforderung, aber die Ankündigung der Neuverschuldung für das nächste Jahr bestätigt das Engagement der neuen Regierung, das Vertrauen der Märkte durch mehr Haushaltsdisziplin wiederzugewinnen.

Das Vertrauen der Anlegerinnen und Anleger in das Vereinigte Königreich ist seit dem Brexit- Referendum durch das unbeständige politische Umfeld erschüttert worden. Angesichts der tiefen Gräben, die sich durch die konservative Partei ziehen, wird es für Premierminister Rishi Sunak und seinen Schatzkanzler sehr viel schwieriger sein, eine Wiederwahl zu erreichen. Die steigende Unzufriedenheit der Wähler und der Parteienstreit könnten 2023 zu vorgezogenen Neuwahlen führen, was bedeutet, dass die politische Ungewissheit noch einige Zeit im Mittelpunkt der Sorgen der Anleger stehen wird.

Gesamt gesehen bot der Haushalt den Marktteilnehmern keine großen Überraschungen. Das Ausmaß der Haushaltskonsolidierung und die meisten der angekündigten Maßnahmen entsprachen den Erwartungen. Die britischen Vermögenswerte reagierten nicht unangemessen. Die Wiederherstellung der Glaubwürdigkeit war das Hauptziel der Regierung, und die angekündigten Maßnahmen milderten einen Teil der Risikoprämie für britische Vermögenswerte.

Welche politischen und sozialen Auswirkungen hat der britische Haushalt?

Wenn man die Wähler zwingt, jetzt den Gürtel enger zu schnallen, und hofft, dass dies zu einem Rückgang der Inflation und der Zinssätze führt, könnten die Tories die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage für sich reklamieren und vor den nächsten Wahlen Steuersenkungen anbieten.

Bemerkenswert war, dass die Tories ihre wichtigste Wählerschaft, die Rentner, noch stärker unterstützen wollen, indem sie sich verpflichteten, die Renten entsprechend der Inflation anzuheben. Mit der Erhöhung der Ausgaben für Schulen und den staatlichen Gesundheitsdienst versuchen die Konservativen, ihre Wählerschaft aus der Mittelschicht zu beruhigen, die über die Verschlechterung der Leistungen der öffentlichen Hand besorgt ist.

Die sozialen Auswirkungen des Haushalts sind zum jetzigen Zeitpunkt weniger klar. Zwar werden die Steuererhöhungen auf breiter Front spürbar sein, doch hat die Regierung auch verschiedene Maßnahmen zur Unterstützung derjenigen angekündigt, die am stärksten von der Lebenshaltungskostenkrise betroffen sind. Insgesamt hat dieser Haushalt das Potenzial, den Konservativen zu helfen, vor den nächsten Wahlen wieder etwas Boden gut zu machen.

Wird sich das Ansehen Großbritanniens auf den Finanzmärkten verbessern?

Ja, zumindest vorerst. Die Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen werden der Regierung helfen, das Vertrauen wiederzugewinnen, das sie durch den unglücklichen "Mini-Haushalt" von Liz Truss verloren hat. Die fiskalische Zurückhaltung und die Abstimmung der Geldpolitik auf die Finanzpolitik werden die Bedenken über die Entwicklung der britischen Finanzen und die wirtschaftlichen Aussichten zerstreuen.

Wie wird sich das auf die Staatsverschuldung und die Kreditaufnahme auswirken?

Wir gehen davon aus, dass die Märkte die mittelfristigen Aussichten für die Kreditaufnahme in einem schwächeren makroökonomischen Umfeld mit nach oben tendierenden Angebotsrisiken und in einem restriktiveren geldpolitischen Umfeld, das zur Bekämpfung des Inflationsdrucks erforderlich ist, weiter beobachten werden.

Was erwarten wir von der Bank of England?

Wie allgemein erwartet, hat sich die Bank of England (BoE) auf ihrer letzten Sitzung mit einem Zinsschritt von 75 Basispunkten der EZB und der Fed angeschlossen. Doch trotz der stärkeren Anhebung als zuvor war die Kommunikation insgesamt gemäßigt. Die BoE dämpfte ausdrücklich die Erwartungen des Marktes in Bezug auf die Endfälligkeit der Zinsen und räumte ein, dass eine stärkere Straffung notwendig sei. Gleichzeitig machte die Zentralbank deutlich, dass die Risiken nach wie vor steigen könnten, da die Herausforderung für die Zentralbank 2023 weiterhin darin bestehen wird, ihre Glaubwürdigkeit bei der Inflationsbekämpfung zu wahren.

Wir gehen davon aus, dass die britischen Zinssätze ihren Höchststand bei 4,5 % erreichen werden.

Was bedeutet das für das Pfund Sterling und britische Vermögenswerte?

Die Inflation überraschte im Oktober weiterhin positiv (was die realen Renditen belastete), während die britische Wirtschaft 2023 in eine Rezession rutschen dürfte. Laut OBR-Prognosen – OBR steht für Office for Budget Responsibility – wird das britische BIP 2023 um 1,4 % schrumpfen. Dies macht das Pfund unserer Ansicht nach kurzfristig sehr anfällig für negative Überraschungen. Die Währung ist nach wie vor in hohem Maße zyklisch und ihr realer Kurs ist angesichts der schwachen Außenhandelsposition des Vereinigten Königreichs nach wie vor zu niedrig. Die Korrektur des Pfund Sterling mag vorbei sein, aber wir sehen noch keine Anzeichen für eine Outperformance der Währung.

Welche Auswirkungen hat dies auf den britischen Aktienmarkt?

Der britische Markt bietet ein interessantes Profil für Aktien mit hoher Marktkapitalisierung, hohe Dividenden und ein defensives Sektorprofil, was in Zeiten der Stagflation interessant ist.

Quelleninformationen und weitere Informationen finden Sie hier und im Amundi Research Center

Rechtliche Hinweise: Sofern nicht anders angegeben, stammen alle Informationen in diesem Dokument von Amundi Asset Management und sind aktuell mit Stand 17.11. 2022 [Veröffentlichung des Researchs]. Die in diesem Dokument vertretenen Einschätzungen der Entwicklung von Wirtschaft und Märkten sind die gegenwärtige Meinung von Amundi Asset Management. Diese Einschätzungen können sich jederzeit aufgrund von Marktentwicklungen oder anderer Faktoren ändern. Es ist nicht gewährleistet, dass sich Länder, Märkte oder Sektoren so entwickeln wie erwartet. Diese Einschätzungen sind nicht als Anlageberatung, Empfehlungen für bestimmte Wertpapiere oder Indikation zum Handel im Auftrag bestimmter Produkte von Amundi Asset Management zu sehen. Es besteht keine Garantie, dass die erörterten Prognosen tatsächlich eintreten oder dass sich diese Entwicklungen fortsetzen

Kontakt
Über Amundi

Über Amundi

Amundi, der führende europäische Vermögensverwalter und einer der Top 10 Global Player[1], bietet seinen 100 Millionen Kunden – Privatanlegern, Institutionen und Unternehmen – ein umfassendes Angebot an aktiven und passiven Spar- und Anlagelösungen, in herkömmlichen Vermögenswerten oder in Sachwerten. Dieses Angebot wird durch IT-Tools und -Dienstleistungen ergänzt, um die gesamte Wertschöpfungskette der Geldanlage abzudecken. Amundi, eine Tochtergesellschaft der Crédit Agricole Gruppe, ist börsennotiert und betreut aktuell ein verwaltetes Vermögen von mehr als 1 900 Milliarden Euro[2].

Mit seinen sechs internationalen Investmentzentren[3], den Researchkapazitäten im finanziellen und nichtfinanziellen Bereich sowie dem langjährigen Bekenntnis zu verantwortungsvollem Investieren ist Amundi einer der wichtigsten Akteure im Asset Management.

Die Kunden von Amundi profitieren von der Expertise und der Beratung von 5.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 35 Ländern.

 

Footnotes

 

  1. ^ [1] Quelle: IPE „Top 500 Asset Managers“, veröffentlicht im Juni 2022 auf der Grundlage der verwalteten Vermögen zum 31.12.2021
  2. ^ [2] Daten von Amundi am 31.12.2022
  3. ^ [3] Boston, Dublin, London, Mailand, Paris und Tokio

Eine Frage ? Ein Bedürfnis ? IN VERBINDUNG TRETEN!

Amundi Webseite

Amundi Deutschland GmbH

Anette Baum

Tel: +49 89 992 26 23 74

anette.baum@amundi.com